April/Mai 2006 

Australien-News 3 (12.05.2006), auch bekannt als "Ozeanien-News 6"


hallo zusammen

bevor ich mit unserem reiseabschnitt im tropischen queensland fortfahre, hier noch ein kleiner nachtrag zu alice springs im zentrum australiens, wo wir vor zwei wochen weilten: durch alice springs zieht sich das flussbett des todd river, das jedoch die meiste zeit ausgetrocknet ist. trotzdem findet dort jedes jahr ein bootrennen statt, bei dem boote durch das trockene flussbett getragen werden. vor einigen jahren geschah es jedoch, dass der todd river tatsaechlich wasser fuehrte, weshalb das rennen abgesagt werden musste. die spinnen, die aussies! :-)

nachdem wir in brisbane meine ehemalige gastfamilie besucht hatten, was nicht besonders weltbewegend war, besorgten wir unser mietauto nummer 3. diesmal ist es ein schoen moderner hyundai accent, der keine instabilen rueckspiegel oder dergleichen hat, und bei dem man nicht in jeder noch so kleinen kurve das gefuehl hat, es wuerde einen umhauen (wie das beim alten autoeli in tasmanien der fall war). zuerst machten wir einen abstecher in den australischen teilstaat new south wales und weilten zwei tage in byron bay, einem surfermekka in australien. natuerlich besuchten wir dort einen surfkurs, bei dem versprochen wurde, dass man nach der ersten lektion auf dem brett stehen koenne, ansonsten man das kursgeld zurueckerhalte. wir bekamen das geld nicht zurueck. und das war gut so. dank den grossen, breiten surfbrettern war es einfacher aufzustehen und das gleichgewicht zu halten, und es machte total spass. wir werden wahrscheinlich einen weiteren surfkurs besuchen, bevor es in drei wochen zurueck in die schweiz geht. von byron bay aus machten wir noch einen ausflug nach nimbin, ein total "abgespacetes" hippiedoerfchen oben in den bergen des hinterlands. uns kam es ein bisschen sehr weltfremd vor, und die zerzausten kreaturen mit ihren joints schienen nicht so geheuer.

nach einer verkehrsreichen fahrt zurueck nach norden kamen wir in noosa an, das wieder zu queensland gehoert und dessen strassennetz ein totaler irrgarten ist. wir empfehlen waermstens, vor dem besuch von noosa einen absolut genauen ortsplan dabei zu haben, weil die dinge dort nicht so angeschrieben sind, wie sie sollten. aber was soll's, die natur im kleinen noosa-nationalpark war genial. goldene naturbelassene straende, dahinter auf einem felsplateau die bewaldete halbinsel des nationalparks. etwas, das nicht vom tourismus verdorben wurde. noosa war unser ausgangsort fuer eine zweitaegige tour nach fraser island. mit einer laenge von 125km und einer breite von maximal 22km ist es die groesste sandinsel der welt. mit einem vierradangetriebenen bus kurvten wir auf der harten sandpiste an der kueste der insel herum, sowie auf den schwer zugaenglichen sandwegen im inselinneren. wir gingen in zwei von rund 100 suesswasserseen baden. der eine, lake wabby, war tiefgruen, der andere, lake mckenzie, tiefblau und von fast schneeweissem und sehr feinem sand umgeben. spaeter konnten wir von einem aussichtspunkt aus tigerhaie und riesige rochen sehen. uebernachtet haben wir uebrigens extrem zivilisiert, und zwar in einem ziemlich steril anmutenden touristen-resort. wir teilten mit einem jungen hollaendischen paar das zimmer. die bar des resorts war jedoch lebendig, besonders weil ein rugbyspiel uebertragen wurde, bei dem australien gegen neuseeland ueberlegen mit 50:12 gewann (autsch, wir waren insgeheim fuer die neuseelaender... :-)). am zweiten fraser-tag erhielten wir ein spontanes schnaeppchen-angebot von zwei piloten der "air fraser island". da es absagen gegeben hatte, boten die piloten uns einen einstuendigen flug zurueck nach noosa fuer 40% des originalpreises. so kam es, dass wir mit dem erwaehnten hollaendischen paerchen und dem einen piloten, der aussah wie der schauspieler matt dillon, einen flug mit atemberaubender aussicht auf fraser island und die landschaft bis noosa geniessen konnten. von oben sieht man geschwungene sandformationen unter wasser, die man vom boden aus kaum erkennen wuerde. die intensiven farben von sand, meer, vegetation und himmel waren beeindruckend, und die zeit verging sprichwoertlich wie im fluge.

als wir endlich den weg aus noosa heraus gefunden hatten - es kam uns vor wie das haus mit 1000 tueren, wovon keine herausfuehrt - ging es in richtung town of 1770. der ort heisst so, weil captain cook auf seiner entdeckungsreise anno dazumal dort gelandet ist. das kuestendoerfchen diente uns auf einer weiteren tour als ausgangsort nach lady musgrave island, das zu einem korallenriff im suedlichen great barrier reef gehoert. am morgen gingen wir schnorcheln und sahen korallen und meerestiere in den verschiedensten leuchtenden farben. wer wollte, konnte sich am nachmittag dem fischen widmen. es war die richtige entscheidung. ich fing zuerst einen eher kleinen speisefisch, danach einen ziemlich fetten. unser abendessen war gesichert! das beste war, dass ich von den ca. 10 leuten, die sich fuers fischen entschieden hatten, die einzige war, die ueberhaupt etwas gefangen hatte. dabei war ich vorher noch nie fischen gegangen. das nenn' ich anfaengerglueck!

auf den schon deutlich verkehrsaermeren strassen fuhren wir weiter noerdlich, um in der naehe von rockhampton per faehre nach great keppel island zu tuckern. die insel ist das, was man braucht, wenn man reif fuer die insel ist: total entspannte atmosphaere, viel natur, touristisch unverdorben... gestresste leute vom festland koennen ein paar gaenge zurueckschalten und einfach geniessen - wobei es wichtig ist, insektenmittel aufzutragen. moskitos fallen jede noch so kleine verbleibende hautflaeche an, die sie finden koennen. uebrigens, das war eigentlich nur bei mir der fall. rafi, ohne insektenmittel unterwegs, wurde kaum von moskitos belaestigt. auf einer wanderung auf den hoechsten punkt der insel (ca. 120m) fuehlte ich mich so richtig moskitofest in meiner insektenspray-wolke, doch als wir weiter unten durch ein sumpfgebiet wanderten, stuerzten sich winzigkleine, maximal 1mm lange fliegen auf uns und versuchten uns leerzutrinken. der moskitospray machte ihnen nichts aus, vielleicht mochten sie ihn sogar. das resultat war, dass ich nun an schultern, armen und beinen total verstochen bin, und "dank" meiner insektenallergie sind die stiche nicht so winzig geblieben wie bei rafi, und jucken tun sie auch nicht gerade wenig. naja, wenigstens "ziert" kein stich mein gesicht... *freu* uebrigens haben wir auf great keppel island in einem zelt uebernachtet, das innen jedoch wie ein "normales" doppelzimmer ausgestattet war - komfortables doppelbett, auf jeder seite ein nachttischchen, und sogar je eine nachttischlampe. nicht schlecht fuer ein zelt!

nun sind wir in mackay, einer ostkuestenstadt mit ca. 70'000 einwohnern. in richtung hinterland befinden sich riesige flaechen von zuckerrohrfeldern. die zuckerindustrie in dieser gegend ist riesig. wir werden von dem zucker hier jedoch kaum etwas abbekommen, weil es morgen bereits weiter geht nach airlie beach, dem ausgangspunkt fuer die whitsunday islands. diese inselgruppe besucht man am besten auf einer mehrtaegigen segeltour. mehr dazu in den naechsten news...

wir wuenschen euch einen sonnigen und warmen mai und senden euch zuckersuesse gruesse aus zuckerland ;-)

oli und rafi

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