April/Mai 2006 

Australien-News 1 (14.04.2006), auch bekannt als "Ozeanien-News 4"

 

g'day everyone!

seit dem 1. april (kein scherz) sind wir nun in australien. nach dem warmen auckland in neuseeland erwartete uns ein kaltes und windiges melbourne, das tags zuvor noch 30 grad warm und sonnig war. in den sechs tagen, die wir dort und in der umgebung verbrachten, war es uebrigens meistens kalt, regnerisch und windig, und kurz nachdem wir melbourne richtung tasmanien verliessen, wurde es wieder fast wie vor unserer ankunft. aber immerhin blieb melbourne - im gegensatz zum schweizer mittelland - schneefrei.

in melbourne hatten wir eine der bisher besten unterkuenfte: meine cousine dritten grades (wir haben dieselben ur-urgrosseltern aus dem appenzellischen) wohnt mit ihrem mann im stadtzentrum melbournes im 43. stock eines hochhauses, das im untersten stock einen supermarkt beherbergt. von der wohnung aus hatten wir eine absolut fantastische aussicht auf melbourne. in der stadt und ausserhalb wohnen noch andere weit entfernte verwandte von mir, u.a. eine cousine meines grossvaters. mit ihr besuchten wir den zoo, wo wir erstmals einen platypus (schnabeltier) sahen. die biologen haben sich lange gestritten, zu welcher gattung das tier gehoert, denn es hat einen schnabel wie voegel, legt eier, aber hat ein fell und saeugt die jungen, und dann hat es noch einige reptilien-eigenschaften. ich glaube, irgendwann wurde einfach eine eigene tiergattung fuer den platypus geschaffen. wir machten von melbourne aus auch einen ausflug an die great ocean road, an der es zahlreiche spezielle felsformationen gibt, die im laufe der zeit vom wilden meer geschaffen wurden. unter anderem gibt es die sogenannten zwoelf apostel, die bis vor kurzem nur zu neunt waren und seit dem einsturz ihres kollegen nur noch zu acht sind. an dessen stelle liegen noch seine ueberreste. irgendwie tut er mir leid. war ein schoener fels, den ich vor vier jahren noch ganz gesehen habe. er stand leider nicht gerade auf solidem untergrund... ein zweitaegiger ausflug fuehrte uns zuerst nach phillip island, wo wir viele wilde wallabies (kleinere kaenguruhs) und zwergpinguine sahen. am zweiten tag ging es in den wilson's promontory nationalpark, einer der groessten und schoensten nationalparks australiens. bevor wir von unserem tourguide abgeholt wurden, regnete es in stroemen, begleitet von sturmboeen, sodass wir daran dachten, den ausflug abzublasen. doch weiter unten auf der nationalpark-halbinsel blieb es fast regenfrei, nur der wind blies so stark, dass man sich an ihn anlehnen konnte. die natur im "wilson's prom" war ueberwaeltigend. steile bewaldete berge aus rotem granit, gleich neben wilden unberuehrten straenden und dem wilden meer in den schoensten blau- und tuerkistoenen. doch eine gute entscheidung, die tour durchzuziehen!

in tasmanien angekommen, begruesste uns erst einmal eine beissende kaelte von 5 grad celsius (am abend). wir fuehlten uns, als waeren wir vom regen in die traufe gekommen. den ersten tag verbrachten wir in der hauptstadt hobart und wurden verregnet. doch das wetter besserte sich am zweiten tag, als wir mit unserem neuen mietauto, das eigentlich uralt ist, nach bruny island fuhren. erst mussten wir jedoch nochmals zur autovermietung zurueck, da uns auf dem weg aus der stadt der linke seitenspiegel abgefallen war... bruny island war paradiesisch mit eindruecklichen hohen klippen, den zweithoechsten australiens. sie sehen ungefaehr aus wie viele stehende streichhoelzer ohne obersten teil, die von wind und wetter rostfarbig und etwas angebrochen sind. mit einem schnellboot machten wir eine tour um die wilde kueste der insel und sahen dort u.a. grosse kolonien wild lebender seehunde. auf der insel leben auch die einzigen weissen wallabies, die es gibt. offenbar haben sie dort ueberlebt, weil sie keine ernsten natuerlichen feinde haben, welche die wallabies in der nacht sichten koennten. in unserem kleinen haeuschen, wo wir uebernachteten, klebte uebrigens noch eine fette spinne (durchmesser ca. 8-10 cm) an der decke. der receptionist beruhigte uns und sagte, sie sei nicht giftig - sie gehoere zu den taranteln (kreisch!!!). mithilfe einer tasse und einer postkarte konnten wir das viech ziemlich schnell entfernen, ohne dass sich jemand von uns drei (rafi, ich, spinne) verletzte. ;-) weiter ging es nach port arthur, eine ehemalige straeflingskolonie. wer in england verbrechen beging, wurde frueher nach australien verschifft, wer dort untaten beging, kam nach tasmanien, und die ganz schlimmen eins weiter nach port arthur. wir gingen uns jedoch etwas erfreulicheres anschauen, naemlich den tasmanischen teufel. dieses beuteltier konnten wir bei der fuetterung beobachten. schliefen die jungen tierchen erst noch friedlich beieinander, rauften sie sich ploetzlich um die hineingeworfenen kaenguruhstuecke. sie rannten im kreis herum, dann balgten sie sich laut fauchend mit ihren geschwistern - ein lustiges spektakel! nahe port arthur besuchten wir noch das "tessallated pavement", das sind natuerliche flache steine, die aussehen wie ein getafelter boden mit quadratischen platten. die linien waren so gerade, als haette sie jemand mit einem lineal gezeichnet, bzw. geschnitten. nun rief der freycinet nationalpark an der ostkueste. er ist geologisch gesehen aehnlich wie der wilson's prom bei melbourne, jedoch noch schoener. wir wanderten auf einen aussichtspunkt, von dem wir die wineglass bay sehen konnten. eine tief tuerkisblaue bucht mit goldenem sandstrand, umrandet von riesigen rundgeschliffenen roten granitsteinen. etwa so stelle ich mir jeweils den traumstrand vor, wenn ich reif fuer die insel bin. ;-) nach einer nacht in tasmaniens zweitgroesster stadt, launceston, sind wir nun im cradle mountain nationalpark. das wetterglueck hat uns temporaer verlassen, denn es ist hier regnerisch und kuehl. es soll heute nacht sogar schneien. doch immerhin sind wir hier auf tasmanien und es ist herbst, so ist der schnee doch etwas normaler als jetzt in der schweiz... morgen geht es an die wilde westkueste, bevor es ueber die berge zurueck nach hobart geht. von dort aus geht's am naechsten mittwoch nach sydney in waermere gefilde. *freu*

euch allen ein schoenes, sonniges und warmes osterwochenende - und nicht durch den gotthard fahren, wenn's nicht unbedingt noetig ist! ;-)

liebe gruesse aus "under down under"

oli und rafi

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