kia ora!
(begruessung in maori-sprache)
nach den letzten ozeanien-news verliessen wir das verregnete wellington
ziemlich schnell, und zwar in richtung verregnete provinz taranaki. dort
wollten wir den vulkan mount taranaki sehen, der wie der japanische mount
fuji aussieht. ueber den taranaki sagt man in neuseeland: wenn du ihn
sehen kannst, wird es regnen. wenn du ihn nicht sehen kannst, dann regnet
es. und es war in der tat so. waehrend der zweieinhalb tage, die wir um
den berg herum verbrachten, sahen wir ihn nie ganz, da er staendig von
wolken verhuellt war. als wir mit dem auto bis zur haelfte der berghoehe
fuhren, begruesste und begleitete uns ein lebendiger platzregen. irgendwie
zweifeln wir an der existenz des bergs und glauben, dass eine
wolkenmaschine das verbirgt... ;-)
weiter noerdlich besuchten wir ein huegeliges gebiet, das aussieht wie das
appenzellerland - jedenfalls ueber dem boden. darunter verbirgt sich ein
riesiges system von ca. 300 hoehlen, den "waitomo caves". in einer davon
bestaunten wir zuerst imposante tropfsteine mit teils kuriosen formen,
danach fuhren wir per boot durch einen unterirdischen see. ueber uns
leuchteten tausende gluehwuermchen - wie ein sternenhimmel sah es aus.
doch so bezaubernd die wuermchen auch leuchten mochten, sind sie doch
bemitleidenswerte kreaturen: kaum sind sie geschluepft, verspeisen sie
sich gegenseitig, bis fast kein wuermchen mehr uebrig bleibt. danach
leuchten sie 9-10 monate von der hoehlendecke herunter, um moskitos zum
fressen anzulocken. schlussendlich verwandeln sie sich in mundlose
insekten, die innert 2-3 tagen einen hungertod sterben und darum
moeglichst schnell noch eier legen muessen. jaja, da sind wir menschen
doch noch gut bedient...
inzwischen haben wir in einem tierpark (leider nicht in der freien natur)
endlich kiwis gesehen, die speziellen urvoegel neuseelands. ihre
fluegelstummel sind nicht sichtbar, und so sehen sie aus wie federkugeln
mit einem langen, spitzigen schnabel und zwei beinchen. wenn sie
herumrennen und in der erde herumgraben, machen sie einen tolpatschigen
eindruck, der einen zum lachen bringt.
weiter ging's richtung westen der nordinsel, nach rotorua. dieses gebiet
ist vulkanisch ziemlich aktiv. wir besuchten eine reihe von parks mit
geysiren, blubbernden schlammpools, schwefelgelben dampfenden loechern im
felsboden, sowie dampfenden und blubbernden gewaessern mit den
verschiedensten leuchtenden farben. staendig hing ein schwefelgeruch in
der luft, wie bei faulen eiern. wir hatten spaeter das vergnuegen, in
einem von der erdwaerme geheizten bach, dem "kerosene creek", gratis baden
zu gehen. der bach heisst so, weil die haut nach dem baden nach kerosin
riecht, obwohl das wasser eigentlich schwefel enthaelt. ich wurde dort von
einem farn angefallen, der mich hinterruecks anschwamm und meine schulter
umschlang. immer diese seltsamen farne... uebrigens, der rockende farm ist
auf meiner homepage, siehe www.oliraths.ch!
zum abschluss unseres rotorua-aufenthalts besuchten wir eine veranstaltung
der maori, den ureinwohnern neuseelands. nachdem sie taenze in einem
original-maoridorf vorgefuehrt hatten, gab es ein richtiges
maori-nachtessen, das wie frueher unter dem boden auf heissen steinen
gargekocht wurde. sehr schmack- und nahrhaft, und nun ist uns auch klar,
warum viele maoris "faetze" sind. :-)
in rotorua wagten wir uns noch in den "zorb", in eine riesige stabile
gummikugel, die einen grashang hinunterrollt und einem einen ziemlichen
adrenalinschub verleihen kann. am besten schaut ihr euch das an unter
www.zorb.com.
die zweitletzte station unserer neuseeland-reise war die coromandel
peninsula im nordwesten der nordinsel. wilde natur und wunderschoene
kuestenszenerien mit vielen felsformationen im meer erwarteten uns dort.
wegen vulkanischer aktivitaet gibt es den sogenannten "hot water beach".
vulkanisch geheiztes wasser (ca. 60 grad) dringt bis an die oberflaeche,
und wenn man bei ebbe ein loch in den sand graebt, hat man einen
thermalpool. mit "normalem" meerwasser vermischt ergeben sich ganz
angenehme badetemperaturen. weil gestern jedoch das meer so wild war,
konnten wir keine pools graben, und so sassen wir einfach auf den heissen
nassen sandboden und liessen uns von den wellen abkuehlen, wenn wir uns
fast den allerwertesten verbrannten...
inzwischen sind wir in auckland (das auf ca. 7 erloschenen vulkanen gebaut
ist) und damit fast am ende unserer neuseeland-reise. das mietauto haben
wir nach 3000 km wohlbehalten zurueckgebracht, und nun geniessen wir
einige tage grossstadt pur. von den 4.4 millionen einwohnern neuseelands
wohnt uebrigens rund ein viertel in auckland. also viel platz im rest des
landes! am samstag fliegen wir nach australien, genauer nach melbourne.
mehr dazu im naechsten newsletter.
viele sommerwarme gruesse aus busy auckland
oli und rafi |
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