Reisebericht Nr. 3 (29.03.2006)

kia ora!
(begruessung in maori-sprache)

nach den letzten ozeanien-news verliessen wir das verregnete wellington ziemlich schnell, und zwar in richtung verregnete provinz taranaki. dort wollten wir den vulkan mount taranaki sehen, der wie der japanische mount fuji aussieht. ueber den taranaki sagt man in neuseeland: wenn du ihn sehen kannst, wird es regnen. wenn du ihn nicht sehen kannst, dann regnet es. und es war in der tat so. waehrend der zweieinhalb tage, die wir um den berg herum verbrachten, sahen wir ihn nie ganz, da er staendig von wolken verhuellt war. als wir mit dem auto bis zur haelfte der berghoehe fuhren, begruesste und begleitete uns ein lebendiger platzregen. irgendwie zweifeln wir an der existenz des bergs und glauben, dass eine wolkenmaschine das verbirgt... ;-)

weiter noerdlich besuchten wir ein huegeliges gebiet, das aussieht wie das appenzellerland - jedenfalls ueber dem boden. darunter verbirgt sich ein riesiges system von ca. 300 hoehlen, den "waitomo caves". in einer davon bestaunten wir zuerst imposante tropfsteine mit teils kuriosen formen, danach fuhren wir per boot durch einen unterirdischen see. ueber uns leuchteten tausende gluehwuermchen - wie ein sternenhimmel sah es aus. doch so bezaubernd die wuermchen auch leuchten mochten, sind sie doch bemitleidenswerte kreaturen: kaum sind sie geschluepft, verspeisen sie sich gegenseitig, bis fast kein wuermchen mehr uebrig bleibt. danach leuchten sie 9-10 monate von der hoehlendecke herunter, um moskitos zum fressen anzulocken. schlussendlich verwandeln sie sich in mundlose insekten, die innert 2-3 tagen einen hungertod sterben und darum moeglichst schnell noch eier legen muessen. jaja, da sind wir menschen doch noch gut bedient...

inzwischen haben wir in einem tierpark (leider nicht in der freien natur) endlich kiwis gesehen, die speziellen urvoegel neuseelands. ihre fluegelstummel sind nicht sichtbar, und so sehen sie aus wie federkugeln mit einem langen, spitzigen schnabel und zwei beinchen. wenn sie herumrennen und in der erde herumgraben, machen sie einen tolpatschigen eindruck, der einen zum lachen bringt.

weiter ging's richtung westen der nordinsel, nach rotorua. dieses gebiet ist vulkanisch ziemlich aktiv. wir besuchten eine reihe von parks mit geysiren, blubbernden schlammpools, schwefelgelben dampfenden loechern im felsboden, sowie dampfenden und blubbernden gewaessern mit den verschiedensten leuchtenden farben. staendig hing ein schwefelgeruch in der luft, wie bei faulen eiern. wir hatten spaeter das vergnuegen, in einem von der erdwaerme geheizten bach, dem "kerosene creek", gratis baden zu gehen. der bach heisst so, weil die haut nach dem baden nach kerosin riecht, obwohl das wasser eigentlich schwefel enthaelt. ich wurde dort von einem farn angefallen, der mich hinterruecks anschwamm und meine schulter umschlang. immer diese seltsamen farne... uebrigens, der rockende farm ist auf meiner homepage, siehe www.oliraths.ch!
zum abschluss unseres rotorua-aufenthalts besuchten wir eine veranstaltung der maori, den ureinwohnern neuseelands. nachdem sie taenze in einem original-maoridorf vorgefuehrt hatten, gab es ein richtiges maori-nachtessen, das wie frueher unter dem boden auf heissen steinen gargekocht wurde. sehr schmack- und nahrhaft, und nun ist uns auch klar, warum viele maoris "faetze" sind. :-)
in rotorua wagten wir uns noch in den "zorb", in eine riesige stabile gummikugel, die einen grashang hinunterrollt und einem einen ziemlichen adrenalinschub verleihen kann. am besten schaut ihr euch das an unter www.zorb.com.

die zweitletzte station unserer neuseeland-reise war die coromandel peninsula im nordwesten der nordinsel. wilde natur und wunderschoene kuestenszenerien mit vielen felsformationen im meer erwarteten uns dort. wegen vulkanischer aktivitaet gibt es den sogenannten "hot water beach". vulkanisch geheiztes wasser (ca. 60 grad) dringt bis an die oberflaeche, und wenn man bei ebbe ein loch in den sand graebt, hat man einen thermalpool. mit "normalem" meerwasser vermischt ergeben sich ganz angenehme badetemperaturen. weil gestern jedoch das meer so wild war, konnten wir keine pools graben, und so sassen wir einfach auf den heissen nassen sandboden und liessen uns von den wellen abkuehlen, wenn wir uns fast den allerwertesten verbrannten...

inzwischen sind wir in auckland (das auf ca. 7 erloschenen vulkanen gebaut ist) und damit fast am ende unserer neuseeland-reise. das mietauto haben wir nach 3000 km wohlbehalten zurueckgebracht, und nun geniessen wir einige tage grossstadt pur. von den 4.4 millionen einwohnern neuseelands wohnt uebrigens rund ein viertel in auckland. also viel platz im rest des landes! am samstag fliegen wir nach australien, genauer nach melbourne. mehr dazu im naechsten newsletter.

viele sommerwarme gruesse aus busy auckland

oli und rafi
 

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