Reisebericht Nr. 2 (19.03.2006)

hallo ihr lieben

ein newsletter kommt selten allein - hier ist bereits der naechste! vielen dank fuer eure antworten, ich habe mich sehr gefreut, von euch zu hoeren.

obwohl nur etwas mehr als eine woche vergangen ist, haben rafi und ich wieder viel erlebt. nach einem kurzen aufenthalt im alpinen hanmer springs, wo wir die heissen quellen genossen (und spaeter in unseren reiseunterlagen einen gutschein fuer ein kostenloses upgrade mit sauna und dampfbad fanden - argh), zog es uns an die westkueste von neuseelands suedinsel. dort ist die landschaft total urtuemlich. man fuehlt sich in praehistorische zeiten versetzt, und es wuerde nicht verwundern, wenn ploetzlich ein dinosaurier hinter einem von riesenpflanzen bewachsenen felsen hervorgucken wuerde (gab es ueberhaupt saurier in neuseeland?).
an der wilden westkueste thronen die sogenannten "pancake rocks", die wegen ihrer verschiedenen duennen schichten wie versteinerte pfannkuchen aussehen. weil das meer so wild ist, spritzt bei flut die gischt so hoch, dass regenjacken und -schirme waermstens empfohlen werden. als rafi und ich bei den pancake rocks waren, herrschte fast ebbe, doch auch dann spritzte das wasser relativ hoch hinauf. wow, dachten wir, das muss ja noch viel atemberaubender sein bei flut. so nahmen wir uns vor, am naechsten mittag wieder dort zu sein, um das gewaltige naturschauspiel mitzuverfolgen.
dann, am naechsten tag, war GAR NICHTS. das meer war aussergewoehnlich flach und brachte nicht mal mehr die gischt zustande, die wir am vortag bei ebbe gesehen hatten. tja... es war trotzdem sehr eindruecklich, und wir haben nicht das gefuehl, etwas verpasst zu haben. ;-)

weiter ging es ans nordende der suedinsel - nach motueka, ausgangspunkt fuer den wunderschoenen abel-tasman-nationalpark. auf der vierstuendigen fahrt dorthin merkte ich, wie sich einige meiner frischen mueckenstiche seltsam verhielten. der am daumen wurde violett, und von dem am linken handgelenk ging eine immer roetere linie richtung ellbogen. das sah gar nicht gut aus, und so schickte mich der apotheker in motueka gleich zum arzt. dieser verschrieb mir wegen moeglicher drohender blutvergiftung antibiotika. er fand, wenn ich in einem nationalpark sei, wollen wir doch nicht das risiko einer infektion eingehen. ich fuehlte mich trotz antibiotika pudelwohl, und die seltsamen linien und farben auf meiner haut verschwanden. gut so. dafuer haelt die farbe der sonnenbraeunung immer mehr einzug. auch gut so!

im abel-tasman-nationalpark unternahmen wir eine tour, auf der am morgen kayaking angesagt war. bei perfektem wetter paddelten wir morgens mit einem grueppchen von reisenden auf dem noch stillen wasser der wilden kueste entlang und besuchten auch den "split apple rock". das ist ein kugelfoermiger felsen, der in der mitte absolut gerade entzwei"geschnitten" ist. aus jux machten wir, als wir noch zu fuss zum felsen gingen, ein foto mit einem echten halbierten apfel, den wir in unserem rucksack fanden. nur wurde der apfel von einem schweizer taschenmesser halbiert, was man beim felsen mit sicherheit ausschliessen kann. :-)
am nachmittag wanderten wir durch wilden urwald, der voller farnbaeume ist. nicht so wie die kleinen faernchen in europa, sondern so richtig urzeitlich. es gibt aber auch farne am boden, und da machten wir eine ganz sonderbare entdeckung: inmitten ruhiger graeser und anderer gewaechse rockte ein farn. er schaukelte nicht einfach ein bisschen vor sich her, nein, er rockte richtig. da war sogar fast ein bisschen "headbanging" dabei! ich habe dies mit den bescheidenen filmfaehigkeiten meiner fotokamera gefilmt. ich hoffe, ich kann das filmli bald einmal auf meine homepage laden. ein tier, das am farn ruettelte, haben wir uebrigens nicht gesehen. tappen wir also weiterhin im dunkeln... wenn jemand von euch eine antwort weiss, bitte melden! ;-)
um an den ausgangsort der tour zurueckzukehren, wurden wir vom "aqua taxi" abgeholt, einem schnellboot, das wie ein autotaxi bemalt ist und in unserem fall vom lebendiggewordenen meister proper gefahren wurde. da bei der rueckkehr ebbe herrschte, fuhr das boot nicht bis ans land. wir wurden von einem traktor mit anhaenger abgeholt, der ins seichte wasser fuhr. das boot dockte am anhaenger an, und wir konnten in den wagen einsteigen. danach fuhr uns ein blonder, weisser rastaman im schritttempo ins dorf zurueck.

heute morgen sind wir mitsamt unserem mietauto auf einer riesigen faehre von der sued- auf die nordinsel ruebergetuckert, genauer nach wellington, die hauptstadt neuseelands. nach einiger zeit in laendlichen gegenden ist man sich die hektik einer stadt gar nicht mehr gewohnt. doch morgen geht's wieder "in gaggo use", an den fuss des mount taranaki, der aussieht wieder mount fuji in tokyo. beim mount taranaki wurde uebrigens der film "the last samurai" mit tom cruise gedreht. die aussichten sind regnerisch, doch was will man sagen bei dem wetterglueck, das wir auf der suedinsel hatten! und auch wenn es in wellington regnet - es ist immer noch viel waermer als in der schweiz, naemlich 20 grad. ah!

so, das war's fuer heute. wir hoffen, wir koennen euch ein bisschen sonnenwaerme und -braeune hinueberbeamen. oder zumindest einige unserer 20 grad. :-)

viele neuseelaendische gruesse senden euch

oli und rafi
 

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