hallo ihr
lieben
ein newsletter kommt selten allein - hier ist bereits der naechste! vielen
dank fuer eure antworten, ich habe mich sehr gefreut, von euch zu hoeren.
obwohl nur etwas mehr als eine woche vergangen ist, haben rafi und ich
wieder viel erlebt. nach einem kurzen aufenthalt im alpinen hanmer
springs, wo wir die heissen quellen genossen (und spaeter in unseren
reiseunterlagen einen gutschein fuer ein kostenloses upgrade mit sauna und
dampfbad fanden - argh), zog es uns an die westkueste von neuseelands
suedinsel. dort ist die landschaft total urtuemlich. man fuehlt sich in
praehistorische zeiten versetzt, und es wuerde nicht verwundern, wenn
ploetzlich ein dinosaurier hinter einem von riesenpflanzen bewachsenen
felsen hervorgucken wuerde (gab es ueberhaupt saurier in neuseeland?).
an der wilden westkueste thronen die sogenannten "pancake rocks", die
wegen ihrer verschiedenen duennen schichten wie versteinerte pfannkuchen
aussehen. weil das meer so wild ist, spritzt bei flut die gischt so hoch,
dass regenjacken und -schirme waermstens empfohlen werden. als rafi und
ich bei den pancake rocks waren, herrschte fast ebbe, doch auch dann
spritzte das wasser relativ hoch hinauf. wow, dachten wir, das muss ja
noch viel atemberaubender sein bei flut. so nahmen wir uns vor, am
naechsten mittag wieder dort zu sein, um das gewaltige naturschauspiel
mitzuverfolgen.
dann, am naechsten tag, war GAR NICHTS. das meer war aussergewoehnlich
flach und brachte nicht mal mehr die gischt zustande, die wir am vortag
bei ebbe gesehen hatten. tja... es war trotzdem sehr eindruecklich, und
wir haben nicht das gefuehl, etwas verpasst zu haben. ;-)
weiter ging es ans nordende der suedinsel - nach motueka, ausgangspunkt
fuer den wunderschoenen abel-tasman-nationalpark. auf der vierstuendigen
fahrt dorthin merkte ich, wie sich einige meiner frischen mueckenstiche
seltsam verhielten. der am daumen wurde violett, und von dem am linken
handgelenk ging eine immer roetere linie richtung ellbogen. das sah gar
nicht gut aus, und so schickte mich der apotheker in motueka gleich zum
arzt. dieser verschrieb mir wegen moeglicher drohender blutvergiftung
antibiotika. er fand, wenn ich in einem nationalpark sei, wollen wir doch
nicht das risiko einer infektion eingehen. ich fuehlte mich trotz
antibiotika pudelwohl, und die seltsamen linien und farben auf meiner haut
verschwanden. gut so. dafuer haelt die farbe der sonnenbraeunung immer
mehr einzug. auch gut so!
im abel-tasman-nationalpark unternahmen wir eine tour, auf der am morgen
kayaking angesagt war. bei perfektem wetter paddelten wir morgens mit
einem grueppchen von reisenden auf dem noch stillen wasser der wilden
kueste entlang und besuchten auch den "split apple rock". das ist ein
kugelfoermiger felsen, der in der mitte absolut gerade entzwei"geschnitten"
ist. aus jux machten wir, als wir noch zu fuss zum felsen gingen, ein foto
mit einem echten halbierten apfel, den wir in unserem rucksack fanden. nur
wurde der apfel von einem schweizer taschenmesser halbiert, was man beim
felsen mit sicherheit ausschliessen kann. :-)
am nachmittag wanderten wir durch wilden urwald, der voller farnbaeume ist.
nicht so wie die kleinen faernchen in europa, sondern so richtig
urzeitlich. es gibt aber auch farne am boden, und da machten wir eine ganz
sonderbare entdeckung: inmitten ruhiger graeser und anderer gewaechse
rockte ein farn. er schaukelte nicht einfach ein bisschen vor sich her,
nein, er rockte richtig. da war sogar fast ein bisschen "headbanging"
dabei! ich habe dies mit den bescheidenen filmfaehigkeiten meiner
fotokamera gefilmt. ich hoffe, ich kann das filmli bald einmal auf meine
homepage laden. ein tier, das am farn ruettelte, haben wir uebrigens nicht
gesehen. tappen wir also weiterhin im dunkeln... wenn jemand von euch eine
antwort weiss, bitte melden! ;-)
um an den ausgangsort der tour zurueckzukehren, wurden wir vom "aqua taxi"
abgeholt, einem schnellboot, das wie ein autotaxi bemalt ist und in
unserem fall vom lebendiggewordenen meister proper gefahren wurde. da bei
der rueckkehr ebbe herrschte, fuhr das boot nicht bis ans land. wir wurden
von einem traktor mit anhaenger abgeholt, der ins seichte wasser fuhr. das
boot dockte am anhaenger an, und wir konnten in den wagen einsteigen.
danach fuhr uns ein blonder, weisser rastaman im schritttempo ins dorf
zurueck.
heute morgen sind wir mitsamt unserem mietauto auf einer riesigen faehre
von der sued- auf die nordinsel ruebergetuckert, genauer nach wellington,
die hauptstadt neuseelands. nach einiger zeit in laendlichen gegenden ist
man sich die hektik einer stadt gar nicht mehr gewohnt. doch morgen geht's
wieder "in gaggo use", an den fuss des mount taranaki, der aussieht wieder
mount fuji in tokyo. beim mount taranaki wurde uebrigens der film "the
last samurai" mit tom cruise gedreht. die aussichten sind regnerisch, doch
was will man sagen bei dem wetterglueck, das wir auf der suedinsel hatten!
und auch wenn es in wellington regnet - es ist immer noch viel waermer als
in der schweiz, naemlich 20 grad. ah!
so, das war's fuer heute. wir hoffen, wir koennen euch ein bisschen
sonnenwaerme und -braeune hinueberbeamen. oder zumindest einige unserer 20
grad. :-)
viele neuseelaendische gruesse senden euch
oli und rafi |
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